Transmission activation durch vektoraktivität, ein generelles phänomen?
Résumé
Unsere Ergebnisse zeigen, dass cauliflower mosaic virus (CaMV) bei der Landung von Blattlausvektoren auf Pflanzen spezifische Transmissionsmorphe in infizierten Zellen bildet (Martinière et al. 2013, Bak et al. 2013). Künstliche Hemmung und Induktion der Bildung dieser Transmissionsmorphe erhöht bzw. erniedrigt Transmissionsraten. Diese Beobachtung deutet darauf hin, dass CaMV mittels der pflanzlichen Wahrnehmungssysteme die Anwesenheit des Vektors wahrnimmt und die gewonnene Information benützt, um seine Übertragung zu aktivieren. Eine wichtige Frage ist, ob dieses Phänomen, dass wir "Transmission Activation" nennen, auch bei anderen Viren verbreitet ist. Um diese Frage zu beantworten, haben wir begonnen, die Übertragung von turnip mosaic virus (TuMV) näher zu untersuchen. Dieses Virus wird wie CaMV von Blattläusen übertragen, aber ist gänzlich unverwandt mit CaMV. Experimente mit infizierten Protoplasten zeigen, dass Inhibitoren von Calciumkanälen die Transmission von beiden Viren hemmen. Andererseits aktiviert Azid die Übertragung von CaMV und hemmt die von TuMV. ROS wiederum aktiviert die Transmission von TuMV, aber nicht die von CaMV. Unsere Ergebnisse zeigen, dass neben CaMV auch TuMV "Transmission Activation" als Übertragungsstrategie benutzt. Dies ist ein erster Schritt Richtung Verallgemeinerung des "Transmission Activation" Phänomens und deutet darauf hin, dass Wahrnehmung von Vektoren und eine gezielte Koordinierung des Übertragungsprozesses eine von vielen Viren benutzte Strategie sein könnte.